Schwere Herzinfarkte treten öfter in den Morgenstunden auf
Morgenstund hat nicht immer Gold im Mund. Nicht nur, dass in dieser Phase die meisten Herzattacken auftreten. Auch schwere Myokardinfarkte ereignen sich häufiger in den Morgenstunden.
MADRID (ob). Viele biologische Funktionen des Menschen sind durch rhythmische Verläufe gekennzeichnet. Auch kardiovaskuläre Erkrankungen und ihre klinischen Auswirkungen unterliegen einem zirkadianen Rhythmus. So treten Angina pectoris, Myokardinfarkte und Arrhythmien am häufigsten frühmorgens nach dem Aufwachen auf.
Der Schweregrad von Myokardinfarkten scheint ebenfalls in Abhängigkeit von der Tageszeit zu variieren. Gemessen am enzymatisch verifizierten Untergang von Myokardgewebe kommt es in den Morgenstunden auch zu einer Häufung von besonders schweren Herzinfarkten.
Dafür sprechen aktuell publizierte Ergebnisse einer Studie der spanischen Forschergruppe um Dr. Borja Ibanez aus Madrid (Heart 2011, online).
Sie hat in einer retrospektiven Analyse die Daten von 811 Patienten ausgewertet, die zwischen 2003 und 2009 mit ST-Hebungsmyokardinfarkt (STEMI) in eine Madrider Klinik aufgenommen worden waren.
Bei allen Patienten war anhand von kardialen Enzymen (Creatinkinase, Troponin I) indirekt die Infarktgröße bestimmt worden. Die Forscher haben jetzt die in vier jeweils sechstündigen Tageszeit-Perioden ermittelte durchschnittliche Infarktgröße verglichen.
In der die Morgenstunden einschließenden Periode 2 (6.00 Uhr bis 12.00 Uhr) ereigneten sich nicht nur die meisten Herzinfarkte (33 Prozent).
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Ärzte Zeitung, 03.05.2011