COPD-Diagnose häufig falsch
WÜRZBURG (eb). Bei vielen Patienten mit Herzinsuffizienz wird zusätzlich eine chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (COPD) diagnostiziert. Offenbar zu unrecht, meint die Ärztin Dr. Susanne Brenner vom Uniklinikum Würzburg.
Herzinsuffizienz und COPD sind bekanntlich beides häufige Diagnosen bei Älteren. Ihr gemeinsames Leitsymptom ist Atemnot.
In einer Studie am Würzburger Uniklinikum wurde bei 630 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz dokumentiert, ob auch eine COPD-Diagnose vorliegt. Bei allen Patienten wurde dann die Lungenfunktion ambulant und bei 277 von ihnen zusätzlich während eines Krankenhausaufenthaltes geprüft. Dabei sei bei fast 70 Prozent der Fälle eine vorbestehende COPD-Diagnose nicht bestätigt worden, berichtet die Uni Würzburg.
Akut herzschwache Patienten, die wegen Wasseransammlungen im Gewebe und in der Lunge im Krankenhaus waren, litten zwar oft an einer Atemwegsverengung wie bei COPD. "Die Verengung verschwand aber durch entwässernde Medikamente in der Hälfte aller Fälle wieder", wird Brenner in der Mitteilung der Uni zitiert.
Ihr Fazit: "Die Atemwegsverengung ist häufig ein vorübergehendes Begleitphänomen der Herzschwäche, ohne dass eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung vorliegt." Zur korrekten Diagnose einer COPD bei Herzinsuffizienz seien darum, nach einer ausreichenden Entwässerungstherapie, wiederholte und spezielle Lungenfunktionsprüfungen erforderlich.
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