Beim Vorhofflimmern ändern sich die Regeln
In die gerinnungshemmende Therapie von Patienten mit Vorhofflimmern kommt Bewegung: Nicht nur stehen neue orale Präparate ins Haus, auch die Indikation zur Antikoagulation wird heute breiter gestellt.
Von Philipp Grätzel von Grätz
BERLIN. Lange Zeit wurde die Frage, ob ein Patient mit Vorhofflimmern eine Antikoagulation benötigt oder nicht, mit dem CHADS-Score beantwortet: Grob gesagt wurden Patienten ohne weitere Risikofaktoren für einen Schlaganfall nach diesem Schema nicht antikoaguliert.
Mittlerweile sei der CHADS-Score allerdings deutlich erweitert worden, betonte Professor Carsten Tschöpe von der Charité Berlin. Die Kardiologen sprechen heute umständlich vom CHADS-VASc-Score.
Dahinter verbirgt sich die Hinzunahme neuer Risikofaktoren, darunter weibliches Geschlecht, vaskuläre Erkrankungen aller Art und Alter zwischen 65 und 74 Jahren. Im traditionellen CHADS-Score war erst ein Alter ab dem 75. Lebensjahr ein Risikofaktor.
"Die Konsequenz dieser Änderung ist, dass die Indikation zur Antikoagulation bei Vorhofflimmern heute wesentlich breiter zu stellen ist als noch vor wenigen Jahren", sagte Tschöpe beim Praxis Update 2011.
Der alte CHADS-Score hat an Bedeutung verloren
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