Vorhofflimmern: kein Platz mehr für ASS
Auch in Deutschland erhalten noch immer viele Patienten mit Vorhofflimmern Acetylsalicylsäure (ASS) zum Schutz vor Schlaganfall. Damit sollte Schluss sein, fordern jetzt Experten. Die Tage des Plättchenhemmers seien bei dieser Indikation gezählt.
BARCELONA (ob). Die meisten Patienten mit Vorhofflimmern brauchen zur Vorbeugung eines Schlaganfalls eine antithrombotische Therapie. Ergibt sich bei der Abschätzung des Schlaganfallrisikos mithilfe des CHADS2-Scores eine Punktezahl von 2 oder mehr, führt an oraler Antikoagulation (OAK) kein Weg vorbei.
Viele Ärzte entscheiden sich aber für eine Prophylaxe mit ASS - sei es, weil sie die Risiken einer eigentlich indizierten Antikoagulation für zu hoch halten oder das Schlaganfallrisiko insgesamt als so niedrig einschätzen, dass zwar auf Antikoagulation verzichtet werden kann, der Patient aber dennoch nicht ganz ohne Schutz bleiben soll.
Ist das eine kluge Entscheidung? Nein, sagt Dr. Elaine Hylek von der Boston University School of Medicine: "Wir müssen die Ärzte davon überzeugen, ASS bei Vorhofflimmern nicht mehr zu verordnen in dem Glauben, wenigstens etwas Gutes zu tun", so die Expertin bei einem von Boehringer Ingelheim unterstützten "Media Roundtable" in Barcelona.
Viele Ärzte glauben, mit ASS eine zwar schwächer wirksame, aber zumindest besser verträgliche und sicherere Alternative zur OAK gewählt zu haben. Das sei ein Irrtum, betonte Professor Keith Fox aus Edinburgh.
Vergleichbares Blutungsrisiko
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