Patient: Es fehlen Organspender
Die Transplantationsaffäre in Deutschland beunruhigt Schwerkranke, die auf ein Spenderorgan warten. Wer in der Hoffnung auf ein lebensrettendes Organ in der Klinik liegt, braucht vor allem das Vertrauen darauf, dass alles mit rechten Dingen zugeht.
Von Katrin Zeiß
JENA (dpa). Eine Grippe hat Roy Gunkel (35) aus der Nähe von Bleicherode im Norden Thüringens auf die Warteliste für Spenderorgane der Stiftung Eurotransplant gebracht. Der von ihm nicht ernst genommene Infekt vor vier Jahren schädigte sein Herz so sehr, dass es ohne künstliche Pumpe nicht mehr funktioniert.
Weil seitdem auch noch Thrombosen, ein Schlaganfall und schwere Nierenschäden hinzukamen, steht der Kommunikationselektroniker auf der Hochdringlichkeitsliste für Spenderorgane - seit vier Monaten. Der fast 1,90 Meter große Mann, der früher regelmäßig im Fitnessstudio trainierte und jetzt schwerbehindert und erwerbsunfähig ist, braucht dringend ein neues Herz und eine neue Niere.